Außer bei Dächern für „untergeordnete Zwecke“ ist gemäß DIN 18807-1, Stahltrapezprofile, für bewitterte Dachaußenflächen die höchste Korrosionsschutzklasse III gemäß DIN 55928-8 erforderlich. 

Das bedeutet, dass grundsätzlich alle mindestens 25 µm dicken Bandbeschichtungen dieser Normforderung entsprechen. 

Jahrzehntelange Erfahrungen zeigen aber, dass 25 µm dicke (das sind nur 2,5 hundertstel mm !) Bandbeschichtungen, egal ob aus Polyester (SP) oder aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) für Dachdeckungselemente schwach geneigter Dachflächen ungeeignet sind, sie entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. 

Die Gebrauchstauglichkeit dieser dünnen Beschichtungen ist fraglich, weil Dachaußenflächen einer deutlich höheren Belastung als z. B. Wandaußenflächen standhalten müssen, Wandaußenflächen mit 25µm dicken organischen Beschichtungen sind dagegen sehr langlebig. 

Auf den meist flach geneigten metallischen Dachflächen verbleiben häufig Schmutzablagerungen mit sauren oder sonstigen schädigenden Stoffen. 

Schnittflächen bei Querstoßüberlappungen oder an der Traufe und Kratzer stellen ein bedeutendes Risiko für eine Korrosionsbildung dar, durch Montagearbeiten und späteres Begehen sind feinste Beschädigungen nur 25µm dicker Beschichtungen baupraktisch unvermeidbar. 

Kleinste Montagebeschädigungen fallen sind insbesondere bei hellen Beschichtungen wegen der darunterliegenden, hellen Zinkschicht kaum auf werden deshalb auch nicht ausgebessert. 

Diese anfänglich, kaum sichtbaren Stellen korrodieren erfahrungsgemäß nach etwa 3 – 4 Jahren. 

Die Schnittflächen am Ende der Dachelemente, z.B. Trapezprofile, sind ja offen, also unverzinkt und unbeschichtet. 

Gerade an diesen Stellen hält sich durch verschiedene Gegebenheiten längere Zeit Wasser in Verbindung mit Schmutzansammlungen, und führt trotz des kathodischen Korrosionsschutzes der Verzinkung zur Korrosion des Stahlkerns und letztlich zum Abschälen der Beschichtung von der Schnittfläche her. 

Man kann die Haltbarkeit dieser Schnittflächen deutlich verbessern, indem man vor oder während der Montage die Schnittflächen mit lufttrocknendem Klarlack behandelt und/oder die Abdichtung der Querstoßüberlappung so ausführt, dass die beiden Profilbleche etwa 5 mm Abstand  zueinander haben, so dass dort nicht durch Kapillarwirkung laufend Wasser gehalten wird. 

Beim Traufbereich sollte man mittels spezieller Flachbiegezangen oder bei uns erhältlicher Sonderwerkzeuge die Untergurte der Dachelemente zur Rinne hin nach unten abbiegen, dabei wird sozusagen die Dachneigung stark vergrößert und verhindert, dass ständig Wasser korrosionsfördernd an der Schnittfläche stehen bleibt. 

Die Korrosionsgefahr solcher 25 µm dick bandbeschichteter Metalldächer sinkt mit der Erhöhung der Dachneigung. 

Nur bei Dachneigungen über etwa 25° sind wegen der geringeren Belastung durch Ablagerungen nach unserer Erfahrung 25 µm- Beschichtungen noch vertretbar. 

Wir empfehlen für flach geneigte Dachaußenflächen folgende  Korrosionschutzsysteme:

1. Colorcoat HPS 200: auf Legierverzinkung ZA 255

2.  55% AlZn AZ 185 Aluzink)

3.  Tedlar (PVF)- Folie: auf Verzinkung Z 275 oder Legierverzinkung ZA 255

4. SP- Pulverbeschichtung: auf Verzinkung Z 275 oder Legierverzinkung ZA 255

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