Antwort:

Häufig fordern Planer und Bauherren für mehr Sicherheit im Brandfall Sandwichelemente mit nichtbrennbarem Mineralfaserkern.

Dabei bieten auch Sandwichelemente mit PUR-Hartschaumkern ausreichende, passive Sicherheit im Brandfall. Denn auch diese Elemente tragen im Brandfall nicht zur Brandausweitung bei.

Das heißt, nur dort, wo unmittelbare Feuerbeanspruchung und hohe Temperaturen durch z.B. brennende Güter innerhalb einer Halle herrschen, wird der PUR- Hartschaumkern zerstört.

Innerhalb der PUR- Sandwichelemente findet jedoch aufgrund fehlenden Sauerstoffs keinerlei Brandweiterleitung statt, so dass keine Gefährdung anderer vom Brandherd entfernter Gebäudeteile stattfinden kann.

Dieses außergewöhnlich positive Verhalten von PUR- Sandwichelementen wurde immer wieder durch viele Praxisbrandtests und nicht zuletzt durch gelegentliche Brandfälle bewiesen.

Deshalb sind Sandwichelemente mit nichtbrennbarem Kern aus Mineralfasern nur dann interessant, wenn behördlicherseits Feuerwiderstandsklassen gefordert werden.

Das heißt, wenn z.B. in einer Baugenehmigung für eine Außenwand die Feuerwiderstandsklasse W90 nach DIN 4102-3 gefordert wird, so kann man diese Forderung z. B. mit Sandwichelementen mit Mineralfaserkern erfüllen.

Übrigens sind, falls Nichtbrennbarkeit der Wand- oder Dachelemente (A1, A2) gefordert wird, auch die Mineralfaserelemente nicht verwendbar, da sie wegen der brennbaren Kleber zur Verbindung des Mineralfaserkerns mit den Metalldeckschichten genauso wie PUR-Sandwichelemente nur schwerentflammbar (B1) gemäß DIN 4102-1 sind.

Ganz allgemein ist festzustellen, dass die idealen Synergie- Werkstoffe für Sandwichelemente ein Polyurethan- Hartschaumkern und Stahlblechdeckschichten sind, so wie dieses System einst von den Herren Professor Dr. Jungbluth, Dr. Stamm und Dr. Witte entwickelt wurde.

  • Sandwichelemente mit mineralischem Kern können im Gegensatz zu den PUR- Sandwichelementen leicht Feuchtigkeit und Wasser aufnehmen.
  • Elemente mit mineralischem Kern wiegen beispielsweise bei 80 mm Dicke etwa 18 kg/m² gegenüber nur 12,7 kg/m² bei einem PUR-Sandwichelement, sind also ca. 40 % schwerer . Dies ist für den Montageaufwand wichtig zu wissen.
  • Der Mineralfaserkern von Sandwichelementen hat meist eine Wärmeleitfähigkeit l von 0,040 oder 0,045 W/mK. Das PUR- Sandwichelement hat bedingt durch den geschlossenzelligen Hartschaumkern und die dampfdichten Deckschichten eine deutlich bessere Wärmeleitfähigkeit von nur 0,025 W/mK, ein fast doppelt so guter Wert.

 

Daraus errechnet sich für ein 80 mm Mineralfaser- Sandwichelement ein Wärmedurchgangskoeffizient U von 0,52 W/m²K, wohingegen sich für ein 80 mm PUR- Sandwichelement ein U- Wert von nur 0,3 W/m²K ergibt. Dies bedeuten ca. 40 % geringere Wärme-und Energieverluste als beim Mineralfaserelement.

 

  • Allerdings ist bedingt durch das höhere Gewicht, bei Sandwichelementen mit Mineralwolle die Luftschalldämmung um etwa 8 dB besser. Bei vielen Objekten des Industriebaus hat dies aber nur untergeordnete Bedeutung, zumal der Lärm in einer Industriehalle heute aus arbeitsschutztechnischen Gründen bereits am Entstehungsort zu vermeiden ist.

Da es, wie jedermann aus eigener Erfahrung weiß, Gott sei Dank relativ selten irgendwo brennt, sollte man in der Gebäudeplanung vor allem an die Funktion der Bauteile für die Gebäudenutzung denken, und dabei haben PUR-Sandwichelemente die insgesamt besseren Eigenschaften gegenüber Elementen mit Mineralfaserkern .

Netphen, August 2002

Schreibe einen Kommentar